Traumhafter Start ins neue Jahr
Wie jedes Jahr ging es gleich in der ersten Schulwoche für einige Schüler der 7. bis 9. Klassen unserer Pestalozzi-Oberschule in das Skilager nach Natz (Südtirol). Am 05.01. stieg die Aufregung, als wir 7:00 Uhr mit dem Reisebus vor der Schule in Richtung Süden starteten. „Werden wir ohne Stau durchkommen?“ „Wird genug Schnee liegen?“ „Spielt das Wetter mit?“ – es waren viele Fragen, die mit uns auf die Reise gingen und die sich nach und nach positiv von selbst beantworteten.
Ohne Stau kamen wir gegen 16:30 Uhr im Hotel Fürstenhof in Natz an, das Wetter zeigte sich von der Sonnenseite und die hohen Gipfel im Skigebiet waren über und über mit Schnee bedeckt. Nach kurzem Einchecken in der Unterkunft ging es gleich zum Skidepot, wo alle ihre Skiausrüstung in Empfang nahmen.
Zurück in der Unterkunft ging es ans Zimmerbeziehen und ans Erkunden der Behausung. Danach wartete bereits das Abendessen auf uns.
Überraschend war das tolle und leckere Vier-Gänge-Menü, welches fortan an jedem Abend für uns bereitstehen sollte und uns keine Chance ließ, das ohnehin durch die vergangenen Weihnachtstage hochgeschnellte Idealgewicht zügig wiederzuerlangen. Nun, wir fügten uns in unser Schicksal und genossen tapfer das umfangreiche Salatbuffet, die Nudelvorspeisen, ein Hauptgericht und den Nachtisch.
Was soll’s, wenn es mit dem Skirutschen nicht klappt, können wir ja rollen.
Montag ging es zum ersten Mal auf die Piste und die harte Arbeit unserer Skilehrer/Sportlehrer begann. Erwärmung – wie sollte es auch anders sein – und dann auf den Zauberteppich, ein Fließband für Skianfänger, die noch nie an einem Tellerlift hingen und sich wie Perlen an eine Kette gereiht den kleinen Hang nach oben schleppen ließen.
Unter den strengen Augen der Sportlehrer musste nun jeder Einzelne zeigen oder nicht zeigen, wie gut er mit zwei Brettern an den Füßen die etwa 30 m lange Schräge herunterkommt. „Du in die Gruppe, du in die Gruppe.“ Wir wurden je nach Geschick und Eleganz der ersten Pistenmeter in verschiedene Gruppen eingeteilt und den einzelnen Skilehrern zugewiesen.
Aller Anfang ist schwer – gerade, wenn man noch nie mit zwei gipsfußartigen Stiefeln, an denen rutschige Bretter befestigt sind, zu tun hatte, auf denen wir bergabwärts gelangen sollten. Doch mit viel Geduld und Ausdauer unserer Skilehrer ist es uns irgendwie gelungen. Wir lernten zuerst mit den Skispitzen eine „Pizza“ zu formen, um so langsam und durch Gewichtsverlagerung auch mit Kurven den Hang zu meistern.
Die Mutigen unter uns durften später aus der „Pizza“ „Spaghetti“ machen, indem sie die Skier parallel hielten und somit mehr Fahrt aufnahmen.
Keine Ahnung wie, aber unsere Sportlehrer schafften es bis jetzt immer, aus blutigen Skianfängern passable Skifahrer zu formen, so auch in diesem Jahr. Ab Mittag ging es dann schon vom Zauberteppich auf die blauen und somit noch leichten Pisten am Gitschberg, wo sich die fortgeschrittenen Schüler aus den anderen Gruppen bereits austobten bzw. mit verschiedenen Übungen langsam wieder in die Skimaterie eintauchten. Nach dem gemeinsamen Mittagessen in einer Skihütte am Hang durften die fortgeschrittenen Schülergruppen etwas höher auf den Berg und sich an roten Pisten ausprobieren.
„Hintereinander fahren, die Skier parallel halten, Oberkörper- und Stockeinsatz beachten.“ Nicht etwa, dass die selbsternannten Profis nichts mehr lernen brauchten. Es gab noch viel am Fahrstil zu feilen, über Pistenregeln zu lernen oder Verantwortung für eine Gruppe zu übernehmen. Auch wie man auf sich und andere achtet wurde besprochen.
Kurzum, für Anfänger und Fortgeschrittene gab es viel Neues.
Abends, nach dem schon beschriebenen Fürstenhof-Menü, waren wir ziemlich geplättet und die Nachtruhe um 22:00 Uhr kam vielen von uns gelegen.
Die nächsten Tage liefen ähnlich ab, wir lernten mehr und mehr dazu, bekamen immer mehr Selbstvertrauen und so durften auch die Anfänger am 2. Skitag schon mit der Jochtalbahn nach ganz oben. Trotz aller sportlicher Anstrengung und Aktivitäten, kam auch der Blick für die wundervolle Umgebung, die Bergwelt und die Aussicht über die Alpenlandschaft nicht zu kurz. „Traumhaft, was für ein Start ins neue Jahr.“ So mancher fing spätestens jetzt an zu schätzen, was uns hier geboten wurde.
Die fortgeschrittenen Schüler übernahmen zumindest zeitweise eine Patenschaft für einen Fahranfänger und konnten auf einer leichten Piste ihre Skikenntnisse auf ihre Art an die Neulinge weitervermitteln.
Das funktionierte bei den meisten auch erstaunlich gut und war für viele eine neue Erfahrung.
Von Tag zu Tag wurden wir immer sicherer und unsere Lehrer, die ja eine ziemliche Verantwortung zu tragen haben, wurden etwas entspannter. Wir fuhren in den nächsten Tagen noch am Gitschberg, trauten uns auch auf rote Pisten, die versierten Fahrer wagten sich sogar auf schwarze Hänge.
Den krönenden Abschluss unserer Skiwoche bildete aber am Donnerstag eine Ausfahrt an die Plose, ein Skigebiet bei Brixen, dessen längste Piste ca. 7 km misst. Breite Skihänge, die jeglichen Ansprüchen gerecht wurden, erwarteten uns. Das Wetter zeigte sich, wie auch an den vergangen Tagen, von seiner besten Seite und die Aussicht über die Berglandschaft bildete eine grandiose Kulisse für unseren letzten Tag im Pesta-Skilager, gerade so, als wollte uns alles den Abschied am nächsten Morgen noch einmal so richtig schwer machen.
Viel zu schnell verging die Zeit und so trafen wir uns alle gemeinsam mit den Kirchberger Schülern 15:15 Uhr zur letzten Talabfahrt. Eine fast endlose Reihe von alten und neuen Skibegeisterten schlängelte sich ein letztes Mal den Hang hinunter.
Geschafft – wieder haben unsere Sportlehrer, abgesehen von kleineren Blessuren, alle gesund und heil nach unten gebracht.
Neben den Skiabenteuern auf den Pisten hatten wir in der Woche noch eine Kultureinlage auf dem Dorfplatz von Natz mit Fackelzug und Disko sowie ein abendliches Balkonkonzert mit Gitarre und Mundharmonika.
Alles in allem verging diese Woche leider viel zu schnell, aber sie wird uns noch lange in Erinnerung bleiben.
Danke an alle Sportlehrer, die uns auf der Fahrt begleitet und uns mit viel Geduld und Zuversicht das Skifahren beigebracht haben. Danke aber auch an alle, die im Vorfeld oder während unserer Skiwoche dafür gesorgt haben, dass wir hier so eine tolle Zeit verbringen durften – sei es bei der Vorbereitung, der Organisation, durch das Erstellen von Vertretungsplänen und das Halten von Vertretungsstunden.